Kulinarisches 
          zur Weihnachtszeit
        Die 
          Weihnachtsbäckerei 
          Typisch für die Vorweihnachtszeit ist das Backen von Plätzchen, 
          Lebkuchen und Stollen. Ohne den Duft von Weihnachtsgebäck in der 
          Wohnung kommt keine weihnachtliche Stimmung auf. Besonders mit Kindern 
          macht es Spaß Plätzchen zu backen.
         
 
          
        Plätchenformen auf dem Weihnachtsmarkt, rechts: 
          Herstellung von Zimtsternen
         Plätzchen
          Plätzchen haben ihren Ursprung in einem sehr alten christlichen 
          Brauch am Ende der Messfeier gesegnetes Brot an die Gläubigen zu 
          verteilen. Dieses Brot wurde mit der Zeit veredelt und mit einem christlichen 
          Stempel versehen. So bekam das Gebäck aus Aachen den Namen „Printen“ 
          vom englischen „to print“ – aufprägen. Der Name 
          der Spekulatius-Kekse kommt vom lateinischen „Specculum“ 
          – Spiegel. Und die runden Plätzchen ähneln der gereichten, 
          runden Hostie während des Gottesdienstes. Erst um 1850 begann die 
          Plätzchenbäckerei, wobei die damaligen Rezepte eher an Vollwertbäckerei 
          erinnern. Erste Verfeinerungen kamen aus den Klöstern, die die 
          süßen Kekse aus dem Orient und Italien kannten, ebenfalls 
          die dazu verwendeten Gewürze. 
        Als im 
          19. Jahrhundert die Teekultur der Briten auf den Kontinent kam, wurde 
          das edle Getränk fast so beliebt wie Kaffee. Und da zum feinen, 
          englischen Tee natürlich die richtigen Begleiter gehören, 
          kreierten vor allem die Österreicher und Böhmen Gebäck, 
          welches auch zur edlen Gesellschaft passte. Und so wurden die bekanntesten 
          Weihnachtsplätzchen wie Vanillekipferl, Spitzbuben, Spritzgebäck 
          und Buttergebäck einst zum Nachmittagstee gereicht. Heute sind 
          auf dem Plätzchenteller außerdem noch die beliebten Nürnberger 
          Lebkuchen und die Aachener Printen zu finden. Aus Holland kamen die 
          Spekulatius zu uns, die Leckerli aus Basel und die Mandelmakronen vermutlich 
          im 17. Jahrhundert über Frankreich und Italien nach Bayern. Heute 
          werden in der Vorweihnachtszeit meist mehrere verschiedene Sorten gebacken, 
          die in Blechdosen an einem kühlen Ort aufgewahrt werden. 
        An den 
          Adventssonntagen werden sie zum Tee oder Punsch gereicht. An Weihnachten 
          werden häufig an Familie und Freunde selbstgebackene Plätzchen 
          verschenkt. Rezepte
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        Lebkuchen
          Im 15. und 16 Jahrhundert waren die Lebkuchen aus Honigkuchenteig ein 
          trockenes Gebäck, auf denen besinnliche Bilder abgebildet wurden. 
          Sie dienten mehr zum anschauen und aufheben, als zum Essen. Dieses Gebäck 
          wurde nicht nur zu Weihnachten, sondern auch zu Ostern, zu Hochzeiten 
          oder als Taufbeigabe verschenkt. Lebkuchen dienten aber auch als Heil- 
          und Arzneimittel, da sie Nüsse und Mandeln als Zeichen für 
          Tod und Auferstehen (Schale und Kern) enthalten. Aus diesem Grund gab 
          es Lebkuchen das ganze Jahr über. 
        Um die 
          Lebkuchen auch für den Gaumen schmackhaft zu machen, kamen die 
          Nürnberger Bäcker auf die Idee, den Teig zu verfeinern und 
          backten süße, gewürzte Kuchen auf Oblaten. Die Zutaten 
          hatten sie nämlich direkt vor der Haustüre. Nürnberg 
          lag als freie Reichsstadt im Zentrum europäischer Gewürzhandelsstraßen. 
          Außerdem war die Stadt von riesigen Wäldern umgeben und es 
          gab mehr Imkereien als irgendwo anders. Und so entstand aus diesen damals 
          seltenen und kostbaren Zutaten nicht nur ein neues Gebäck, sondern 
          auch ein neuer Berufstand, der des Lebküchners. Erfahrende Lebküchner 
          ließen Fässer mit Mehl, Honig und Triebmittel über Jahre 
          reifen, bis der Teig zu Lebkuchen verarbeitet werden konnte. Als billigere 
          Fabriklebkuchen im 19. Jahrhundert auf den Markt kamen, verwand das 
          alte Handwerk der Lebzelterei. 
        Lebkuchen 
          werden auch „Pfefferkuchen“ genannt, da sie neben zahlreichen 
          Gewürzen auch Pfeffer enthalten. Die besten Lebkuchen sind die 
          Nürnberger Lebkuchen, die es in der Weihnachtszeit überall 
          in Deutschland zu kaufen gibt. Von ihnen gibt es eine Vielzahl an Sorten. 
          Es gibt Lebkuchen mit und ohne Oblaten, aus Honigkuchen- oder Nussteig, 
          der Mandeln, Haselnüsse und Walnüsse enthält. Außerdem 
          gibt es Lebkuchen ohne Glasur oder mit Zucker- oder Schokoladenglasur, 
          welche ohne Verzierung oder mit Mandelhälften und kandierten Kirschen 
          belegt. 
        Die bekannteste 
          und beste Lebkuchensorte ist der Elisenlebkuchen. Er besteht nur aus 
          Nüssen, Eiern, Honig und Gewürzen, Mehl darf nicht enthalten 
          sein! 
          Zu diesem besonderen Lebkuchen gibt es die Legende, von der berichtet 
          wird, dass die Tochter eines Lebküchners 1720 im Sterben lag. Der 
          verzweifelte Vater backte für seine Elisabeth einen besonderen 
          Lebkuchen, der nur aus reinen Haselnüssen, Bienenhonig und den 
          besten Gewürzen bestand. Nach dessen Genuss wurde das Kind wieder 
          gesund und der Lebkuchen erhielt ihren Namen.
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        Stollen 
          
          Die längliche Form sowie der mit Puderzucker bestäubte Stollen 
          soll eine Art Versinnbildlichung des in Windeln gewickelten Jesuskindes 
          darstellen. Wo der erste Stollen gebacken wurde und wer das Rezept erfand, 
          ist nicht überliefert. Urkundlich wurde er erstmals im Jahre 1329 
          in Naumburg an der Saale (Sachsen) erwähnt. Da die Vorweihnachtszeit 
          eigentlich eine Fastenzeit ist, durfte früher der Teig nur aus 
          Wasser, Hafer und Rübenöl gebacken werden, Butter war verboten, 
          Gewürze waren unbekannt oder teuer. Und nachdem Rübenöl 
          nicht besonders gut schmeckt, bat der sächsische Kurfürst 
          1647 den Papst um Erlaubnis, dem Stollen etwas Butter zufügen zu 
          dürfen. 
        Und so 
          wurde der Stollen immer mehr verfeinert, zumindest in Sachsen. Der Dresdner 
          Striezelmarkt, der sich damals schon hoher Besucherzahlen erfreute, 
          hat dazu beigetragen, dass der Stollen weit über Sachsen hinaus 
          bekannt wurde. Dresden war aber nicht die Stollen-Hochburg, so wie wir 
          sie heute kennen. Aus der Umgebung, vor allem aus Meißen, kamen 
          Ende des 16. Jahrhunderts die Bäcker mit Wagenladungen an Stollen 
          in die Stadt und boten ihre Waren an, sehr zum Ärgernis der Dresdner 
          Bäcker.
         
 
           
 
        Gehört 
          zur Adventszeit: Stollen und Weihnachtsplätzchen
         Mit der 
          Zeit begannen auch die Frauen aus reichen Handwerks- und Patrizierfamilien 
          Stollen selbst zu backen. Heute wird er aus Mehl, Hefe, Butter, Milch, 
          Eiern, Rosinen, Korinthen, Zitronat, Orangeat, Mandeln und Rum hergestellt. 
          Der Stollen war und ist noch immer eine hochfeine Köstlichkeit. 
          Am bekanntesten ist der Dresdner Stollen. Rezept
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        Kletzen- 
          oder Hutzelbrot
          In Bayern werden getrocknete Birnen Kletzen oder Hutzeln genannt, daher 
          der etwas exotisch anmutende Name. Birnenbrot war ein Vorläufer 
          des Stollens und der feinen Plätzchen, da den armen Bauersleuten 
          nur wenige Zutaten zur Verfügung standen und deshalb nur dieses 
          einfache Brot gebacken werden konnte. Ursprünglich wurde das Brot 
          aus Schwarzbrotteig und getrockneten Birnen gebacken. Im Laufe der Zeit 
          wurde es durch gedörrte Früchte wie Zwetschgen, Feigen, Weinbeeren, 
          Datteln, Nüsse, Mandeln, Weihnachtsgewürzen sowie Schnaps 
          verfeinert und zum Früchtebrot.
        
        Stollen und Früchtebrote
         Früher 
          wurde das Brot Freunden, Verwandten und Bekannten gereicht, die zwischen 
          Weihnachten und Neujahr zu Besuch kamen. Angeschnitten wurde es traditionell 
          von der Tochter des Hauses, falls sie im heiratsfähigen Alter war, 
          die ihren zukünftigen Ehemann dazu einlud. Und so war der Anschnitt 
          des Brotes seine Trophäe. Aus Neid und Eifersucht ließen 
          die Dorfburschen dies oft nicht zu und es kam zu Raufereien und Schlägereien. 
          Dieser Brauch wurde deshalb mit der Zeit aufgegeben. 
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        Essen 
          in der Vorweihnachtszeit 
          Spezielles Essen in der Vorweihnachtszeit beschränkt sich auf den 
          Weihnachtsmarktbesuch, den gemeinsamen Adventssonntag sowie auf die 
          Weihnachtsfeiern. 
        Zu einem 
          Weihnachtsmarktbesuch gehört eine rote oder weiße Bratwurst 
          mit Senf und Brötchen. Anschließend ein paar gebrannte Mandeln 
          (Mandeln mit Karamel umhüllt), heiße Maroni (Esskastanien) 
          sowie Magenbrot (kleine gewürzte Kekse, mit Schokolade umhüllt, 
          die sehr magenfreundlich sind). An den Adventssonntagen oder beim gemütlichen 
          Beisammensein auf einer Weihnachtsfeier werden Plätzchenteller 
          mit Keksen, Stollen und Früchtebrot bereitgestellt.
        Getränke 
          in der Vorweihnachtszeit
          Aufgrund der Kälte im Dezember werden gerne warme Getränke 
          wie Tee, Glühwein, Grog und Punsch getrunken. Für den Glühwein 
          wird Rotwein mit Zucker, Zitronenschale, Nelken, Anis und Zimt erhitzt. 
          Grog besteht aus heißem Rum mit Zucker, Zitronensaft und Wasser. 
          Punsch aus Rum, Zucker, Zitrone, Gewürzen und Schwarztee. 
         
 
          
        Glühwein 
          wird zu Hause, bei Feiern und auf Weihnachtsmärkten getrunken
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